Ein Tiroler Bergführer beschließt seinem lieben deutschen Gast, der eigentlich
Stammgast ist, endlich mal eine Nachtbesteigung zu zeigen und oben dann
auch auf 2800m zu biwakieren. Sie marschieren hinauf und der Gast ist total
begeistert: „Isch muss ja wirklich sagen Hans, was du da mit mir machst, ist
so knorke, isch find das so toll! Isch muss auch ehrlich sagen, isch hab die
ganz neuen Pampers gekauft, damit isch hier mal schnell wie ne Rakete
durchstarten kann, isch bin ja heute fit wie ein Turnschuh, ich kann dir dat
sagen, isch hab mich vorbereitet, dat das mal klar ist!“ „Jo, jo jetzt sei a
bisserl ruhig, weil du wirst die Kraft noch brauchen!“ Sie gehen hinauf, sind
bei 2700m und bauen das Biwak Zelt auf, schauen ob alles dicht ist und es
auch ja nicht hinein regnen kann. Das Zelt ist wunderbar, alles ist dicht,
dunkel, sie legen sich hinein und der Tiroler sagt: „Jetzt wärs gscheit, wenn
wir da schlafen, Joachim.“ Sagt er: „Ja, dat mach ich doch gerne! Ist ja super!
Isch hab einen eigenen Pyjama und isch knall misch da neben disch.
Schnarchst du?“ Sagt er: „Nein, ich schnarch nicht.“ „Ja, na dann ruhige
Nacht, ruhige Nacht!“ Sie legen sich hinein und schlafen nebeneinander. Auf
einmal in der Nacht greift Hans zu Joachim, weckt ihn und sagt: „Joachim?“
„Ja was ist?“ „Joachim, schau nach oben!“ „Au Backe!“ „Ja, was denkst du dir
jetzt?“ „Mann, ist ja knorke, du! Unglaublich, ich seh da die ganzen Sterne!
Also theologisch gesehen muss man echt sagen, Gott ist allmächtig! Das ist ja
prima, Mensch! Astronomisch gesehen, müsste ich sagen, der Saturn steht im
Leo, das bringt Glück für die Liebe! Astrologisch gesehen, müsste ich sagen,
oben, wenn das mit den Schützen so weiter geht, werden wir noch knorke
Nächte hier erleben! Chronologisch gesehen, müsst ich sagen, es ist so, glaub
ich, halb 3, halb 4, könnt sein und meteorologisch gesehen, müsst ich sagen
Hans, ich hoffe du gibst mir da Recht, dat wird ein richtisch schöner Morgen!
Es wird richtisch schön! Es ist klar, blitzklare Nacht! Was denkst du dir?“
Antwortet der Tiroler: „I denk mir, dass sie uns das Zelt gstohlen’ haben!“