Ein junger Mann kommt nach Hause zu seinen Eltern und sagt: „Mama,
Papa, stellt’s euch vor, i hob a Frau kennengelernt! Wir wollen heiraten!
Wisst’s eh, es ist die Veronika aus’m Dorf.“ Die Mutter ist ganz fertig und
sagt: „Ja Schatzi, endlich host a Frau gfunden! Schön! I freu mi für dich!“
Der Vater sagt: „Jo, na des is aber schön.“ Er winkt den Buben auf die
Seite und sagt: „Sag amal, Bua, wer ist des?“ Er sagt ihr wieder den
Namen und der Vater sagt: „Du, die konnst net heiraten. I waß des is jetzt
total blöd, i waß net wie i dirs sagen soll, aber früher war i a bissl
unterwegs und die Mama und i, wir kennen uns schon long, die konnst net
heiraten, des is dei Halbschwester. Aber bitte sog der Mama nichts, sog
der Mama nichts.“ Der Bub ist tot traurig und trennt sich wieder von der
Frau. Ein halbes Jahr später kommt er wieder und sagt: „Mama, Papa, ich
hab jetzt endlich die richtige Frau kennengelernt, sie ist von uns, von
unserem Dorf, die Renate. So a Liabe! I möcht sie heiraten. Ich werd sie
heiraten! Ich bin so glücklich!“ Die Mutter: „Jo, Bua, endlich! Gott sei
Dank! Jetzt hat’s einmal schon nicht geklappt, dieses Mal wird es klappen.
I gfrei mi so!“ Der Vater sagt: „Oh! Die Renate! Ah ok, na super, das freut
mich sehr für dich!“ Er winkt den Buben auf die Seite und sagt: „Du, es tut
mir Leid, dass ich dich wieder enttäuschen muss, aber weißt, i woar
damals vü unterwegs und i mein die Mama, weißt eh, is a Liabe, i hobs
gern, aber do is was passiert. Weißt die Renate, die is a dei
Halbschwester. Aber bitte sogs dei Mama net, bitte sogs der Mama net.“
Der Bub ist langsam ein bisschen böse, weil egal wen er Heim bringt, ist er
mit ihr verwandt. Er geht zu seiner Mama und sagt: „Mama, es tut ma Leid,
i wollt di jetzt net so belasten, aber i muss mit dir reden, ganz dringend.
Ich will nicht petzen, aber weißt du, bei jeder Frau die i Heim bring, sogt
der Papa, des is mei Halbschwester.“ Schaut die Mutter den Sohn an und
sagt: „Burli, moch da keine Sorgen, du konnst heiraten wen’sd wüst, des is
eh net dei richtiger Vater.“