Ein Mann will ein Kind adoptieren und geht deshalb zu einem Termin ins
Adoptivamt. Dort sitzt eine Sozialarbeiterin. Er sagt: „Grüß Gott! Ich
komme zum Vorstellungstermin. Ich möchte ein Kind adoptieren.“ „Ah, ja
genau! Sie sind ja der Herr Prünster … nein! Seidl, gell? Ja, Seidl. Richtig!“
„Ja, genau! Wie läuft so eine Adoption genau ab?“ „Ja, also zuerst lernen
wir Sie einmal ein bisschen kennen und dann schauen wir, ob Sie der
richtige für eine Adoption sind. Was machen Sie beruflich?“ „Ich bin
Zirkusdirektor.“ „Aja. Genau, ja. Das hab ich mir eh schon immer gedacht.
Ich lese, Sie sind verheiratet, richtig?“ „Ja, genau.“ „Was macht Ihre
Frau?“ „Die arbeitet auch im Zirkus.“ „Als was?“ „Als Schlangenfrau.“ „Ah!
Okay. Gut, ich mein, was ich mir nicht ganz sicher bin, ist ob so ein
Zirkusleben denn etwas für so ein Kind ist. Also, ist das das richtige
Lebensumfeld …?“ „Na, schauen Sie, das kann ich Ihnen zeigen! Ich habe
hier mein Telefon, und schauen Sie mal: Wir wohnen im Luxuswohnmobil,
wir haben da ein eigenes Kinderzimmer -“ „Wahnsinn.“ „- Sie sehen, das
Kind hat ein eigenes Pony. Hunde gibt’s auch. Und auch Unterricht! Das
Kind wird unterrichtet.“ „Das mag alles sein, also sehr schön, aber wie
funktioniert das mit der Schule? Also, das Kind muss ja unterrichtet
werden?“ „Hab ich eben gesagt: Es ist kein Problem, wir haben einen
Vollzeitlehrer engagiert. Das Kind wird auf staatlich gefördertes
Schulniveau gebracht und lernt französisch, Betriebswirtschaft, Informatik
und ist alles dabei!“ „Aber ist so ein Nomadenleben nicht anstrengend für
ein Kind? Ich mein …“ „Nein, nein! Dafür haben wir eine sehr erfahrene
Kindergärtnerin. Sie ist auch auf Kinderheilkunde ausgebildet und noch
dazu Diätexpertin.“ „Aja! Na, das klingt prinzipiell sehr spannend! Also,
auch sehr zufriedenstellend! Ich glaube, Sie sind der richtige Kandidat!
Wie alt soll denn das Kind sein, das zu Ihnen kommt?“ „Das ist mir
eigentlich völlig egal, es soll nur in die Kanone reinpassen.“